Venetien (Veneto)
 
 
 
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Venetien
 
 
 

 

Ober Italien - Venetien (Veneto)

     
  Beschreibung  
     
     

VENEZIEIM UND FRIAUL JULISCHES VENEZIEN
Venezien, das sich von den Alpen bis zum Adriatischen Meer erstreckt, umfasst Hoch- und Mittelgebirge, die weite Ebene und das schöne Land am Meer.

Die Hauptstadt ist das auf über 100 Inseln erbaute VENEDIG mit seinen 150 Kanälen und 400 Brücken, darunter die berühmte Rialto- und die fast ebenso berühmte Seufzerbrücke.

Gleich hinter Mestre, dem letzten Ort auf dem Festland, beginnt die grosse Brücke, über die Lagune hinein nach Venedig.

Eine der schönsten »Strassen» der Welt ist der Canal Grande mit den prachtvollen Palästen, die zum Teil Schauplatz bedeutender geschichtlicher Ereignisse waren und sämtlich hervorragende Kunstwerke bergen, so die Ca' d'Oro, die barocke Ca' Pesaro, der Palazzo Vendramin, in dem Wagner starb, die Ca' Foscari, heute Sitz der Universität, und viele andere.

Schön und glanzvoll sind die Kirchen von Venedig. Dort wo der Canal Grande sich zum Becken von San Marco erweitert, steht die Kirche Santa Maria della Salute, ein Werk von Longhena. Gleich daneben erhebt sich die von Palladio gebaute Kirche San Giorgio.

Es folgt die Erlöserkirche am Canale della Giudecca, bei der jedes Jahr ein Volksfest stattfindet.

Etwas weiter sind die Kirchen San Giovanni e Paolo und Santa Maria Gloriosa dei Frati, um nur die berühmtesten zu nennen.

Uberall haben grosse Meister wie Tintoretto, Tiepolo, Veronese und Tizian ihre unsterblichen Gemälde hinterlassen.

Die schönste aller venezianischen Kirchen ist aber die dem Schutzpatron der Stadt geweihte Markuskirche am Markusplatz. Zu jeder Tageszeit trifft man hier Manschen aus aller Welt, die die Fassade mit den vergoldeten Pferden auf der Terrasse bestaunen.

Der riesige Kampanile ist eine getreue Nachbildung des ursprünglichen, der 1902 eingestürzt ist. Rechts und links der Markuskirche befinden sich die Alten und die Neuen Prokurazien.

Wendet man steh zur Piazzetta und zur Mole am Becken von San Marco, sieht man die Alte Bibliothek oder Loggia des Sansovino und den Dogenpalast in gotischem Stil mit den wundervollen Loggien und den von Tintoretto und Veronese dekorierten prächtigen Sälen.

Das wahre Leben von Venedig spielt sich jedoch in den engen, gewundenen « Calli », auf den kleinen Brücken und Kanälen und den einsamen « Campielli » sowie in den Handwerksstätten, in den Läden und Lagerhäusern ab.

In der Lagune liegen um die Stadt herum viele Inseln. Gegenüber der Mole ist die Insel San Giorgio und unweit davon die Insel der Armenier (Isola degli Armenti), die Byron so liebte.

Ebenfalls in der Lagune liegen der Lido, das berühmte Seebad, mit dem grossen Hotel Excelsior, ferner die Glasbläserinsel Murano und Burano, die Heimat der venezianischen Spitzen.

Das früher mächtige Torcello ist heute eine Insel des Schweigens. Schön und einsam liegt auch die Insel San Francesco del Deserto, während Chioggia, die malerische Stadt der Fischer, reich an bunten Segeln, Kanälen, Madonnen und Malern ist.

Von Venedig führt unser Weg in die Po-Ebene hinein. In Mestre, dem « Industrieviertel « von Venedig, wird das Festland wieder erreicht. In der Ferne sieht man in einen leichten Dunst gehüllte Berge, die Colli Euganei.

Jetzt taucht auch Padua auf, die Stadt des Hl. Antonius. Schon aus der Ferne sieht man die Kuppeln der Basilika des Heiligen aufragen, zu der jeden Tag Gläubige aus aller Welt kommen.

Padua, eine Gründung der Veneter, war Venedig stets treu ergeben und zeigt auch heute noch in seinen Palästen und Kirchen die Spuren des Löwen von St. Markus.

Eine Sehenswürdigkeit ist die Cappella degli Scrovegni mit den Fresken von Giotto, der hier das Jüngste Gericht und die Geschichte der Erlösung dargestellt hat.

Sehenswert sind auch der Palazzo della Ragione und das Reiterstandbild des Gatta-melata (Heerführer der Republik Venedig). Padua ist eine bedeutende Handelsstadt und gleichzeitig eine Stadt der Gelehrsamkeit, besteht doch die Universität Padua bereits seit 1222 und ist somit die älteste Universität in Italien.

Hier weilte Galileo, und noch heute wird der Turm gezeigt, von dem aus er durch das erste Teleskop den Himmel beobachtete. Hinter der Basilika Sant'Antonio, auch kurz « II Santo » (der Heilige) genannt, befindet sich der Botanische Garten, der der älteste in Europa ist.

Unweit von Padua liegt das Heilbad Abano Terme (Bade- und Schlammkuren). Sehr lohnend ist auch eine Fahrt von Padua bis zur Lagune auf der Brenta, an deren Ufer die prachtvollen Villen der alten venezianischen Patrizierfamilien, darunter die von Tiepolo mit Fresken ausgemalte Villa Stra, liegen.

Über Este, den Stammsitz des Geschlechts d'Este, geht es weiter nach Vicenza, der «Stadt des Palladio » am Fuss der Colli Berici. Auch hier sieht man den Löwen der « Serenissima » an mehreren Palästen, so an der Casa Longhi und am Palazzo Da Schio, der auch Casa Aurea (Goldenes Haus) genannt wird.

Von dem grossen Architekten Palladio stammen hier vor allem die Basilika, die Loggia del Capitano, die Rotonda und das Teatro Olimpico mit seiner überraschenden Perspektive.

Der schöne gotische Dom wurde im zweiten Weltkrieg leider stark beschädigt. Auch das grosse Campo Marzio beim Bahnhof ist ziemlich verwüstet. Durch eine von Bogen flankierte Allee steigt man zur Wallfahrtskirche auf dem Monte Berico hinauf.

Sehr lohnend sind die Ausflüge von Vicenza zur im ersten Weltkrieg heftig umkämpften Hochebene von Asiago, zum Heilbad Recoaro Terme (sehr wirkungsvoller Eisensäuerling), sowie zu den durch ihre Textilfabriken bekannt gewordenen Städten Thiene, Valdagno und Schio.

Mit den von den Gipfeln des Monte Baldo gekrönten Lessiner Bergen als Hintergrund liegt das alte Verona, das als römische Kolonie und dann später unter der Herrschaft der Skaliger eine Blütezeit erlebte.

Aus der Zeit der Römer steht noch die Arena, die nächst dem Kolosseum in Rom des grösste Amphitheater des Altertums war.

Bei den vielen Kirchen in Verona wie Sant'Ana-stasio, San Fermo, dem Dom und San Lorenzo sind der romanische und der gotische Stil vorherrschend.

Berühmt ist die dem Hl. Zeno, dem Schutzpatron der Stadt, geweihte Basilika in reinstem romanischem Stil.

An die Zeit der Herrschaft der Skaliger erinnern ihre Gräber (Arche Scaligere), die sich hinter einem Eisengitter an dem kleinen Kampanile der Kirche Santa Maria Antica befinden.

Aus der gleichen Epoche stammt auch das Castelvecchio (das alte Schloss), das Cangrande della Scala, der bedeutendste Fürst aus dem Hause der Skaliger, errichten liess. Die mit Zinnen bewehrte Schlossbrücke ist ebenso wie der Ponte della Pietra, eine alte römische Brücke, im zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Die Piazza delle Erbe mit dem Lamberti-Turm und dem Palazzo Maffei als Hintergrund und mit den Obst- und Gemüseständen und den typischen Sonnenschirmen ist einer der malerischsten Plätze Italiens.

Daneben wirkt die Piazza dei Signori mit dem Palazzo della Ragione (senenswert ist die gotische Treppe im Hof), dem Palazzo del Governo und der vergoldeten Loggia con Fragiacomo wie ein aristokratischer Saal.

Von Verona ist es nicht weit nach Desenzano am Gardasee, dem grössten See Italiens. Das Klima ist hier überaus mild. Viele kleine Orte mit engen Gässchen, Lauben und Fischerhäusern liegen am Ufer des Sees zwischen Bardolino, dem Herkunftsort ausgezeichneter leicht moussierender Weine bis zu dem von einer alten Burg mit einem Kamaldolenserkloster überragten Golf von Garda und dem landschaftlich entzückend gelegenen San Vigilio.

Es folgen Torri mit dem zinnenbewehrten Schloss, Malcesine und das Inmitten silbriggrüner Olivenbäume gelegene Val di Sogno. Man muss wieder über Verona fahren, um nach Soave zu gelangen, der Stadt der bernsteinfarbenen Weine mit dem Schloss aus dem 14. Jahrhundert, in dem Dante als Gast des Mastino della Scala geweilt haben soll.

Nun geht es hinunter in die von der Etsch durchflossene Ebene nach Sanguinetto mit dem schönen Schloss und nach Legnago, das tiefer als der Wasserspiegel der Etsch liegt.

Zwischen der Etsch und dem Po erstreckt sich das grosse Landwirtschaftsgebiet des Polesine mit dem Hauptort Rovigo, der zunächst den Este und später den Venezianern gehörte.

So gelangt man nach Adria, der Stadt, nach der das Adriatische Meer heisst. Etwas weiter liegt Monselice am Fuss der Colli Euganei. Weiter oben im Gebirge ist Arquä mit dem Haus des Pertrarca, in dem der Dichter am 13. Juli 1374 verschied.

Jetzt geht es wieder über Mestre nach Treviso, das mit seinen an Venedig erinnernden Gässchen, den zinnenbewehrten Palästen, den Lauben und den typischen Häusern mit der Unterbauverstärkung und den bemalten Fassaden inmitten der venezianischen Ebene liegt.

Sehenswert sind hier ein Palast aus dem 14. Jahrhundert und die Kirche San Nicolö in gotischem Stil. Es folgen der tndustrieort Pordenone in Friaul, sowie der Ort Vittorio Véneto und der Monte Grappa, die beide aus dem ersten Weltkrieg bekannt sind.

Der Weg führt jetzt zurück nach Padua und dann über die Brenta nach Castelfranco Véneto, Giorgiones Geburtsort, und AsoEo, wo die grosse Schauspielerin Eleonora Duse beigesetzt ist.

Über Feltre mit seinen interessanten Bauwerken geht es weiter nach San Martino di Castrozza, das in einer wunderschönen Senke liegt. Die nächste Etappe ist Belluno im oberen Piavetal am Fuss der Dolomiten (sehenswert der Dom mit dem Kampanile aus der Barockzeit).

Weiter oben im Gebirge liegen Longarone und Pieve di Cadore, Tizians Geburtsort. Es folgt Misurina mit seinem kleinen See, in dessen Wasser sich die Gipfel der umliegenden Berge und vor allem der Monte Cristallo spiegeln.

Dann wird Cortina d'Ampezzo inmitten einer grossartigen Berglandschaft erreicht. Hier ist das Reich der Dolomiten, das Reich der Riesen, Zwerge, Feen und Elfen, die in den sagenumwobenen Berg massiven des La temar, des Sorapis, des Becco di Mezzodi, der Croda Rossa und der Croda del Lago, des Rosengartens und der Pale di San Martino hausen.

Nun wieder zurück über den Tagliamento nach Udine, dem Hauptort des Friaul, einer fleissigen Stadt mit gotischen und venezianischen Palästen, einem wunderschönen Platz und einem berühmten Schloss oben auf dem Berg.

Unweit hiervon ist Conegliano mit grossartigen Bauwerken aus dem Mittelalter, das inmitten eines bekannten Weinbaugebiets liegt.

Am rechten Ufer des Isonzo erstreckt sich Görz mit dem Dom, in dem der alte Schatz von Aquileia aufbewahrt wird, in dieser Gegend sind auch die Schlachtfelder des ersten Weltkriegs: die Hochebene von Bainsizza, der Monte Santo, der Sabotino und der Isonzo. Hier ist auch Redipuglia, wo der Herzog von Aosta mit 50.000 Gefallenen seiner Armee zur ewigen Ruhe beigestzt ist.

An der Küste liegt Aquileia, die einst so glänzende römische Stadt, die von Attila und seinen Hunnen zerstört wurde. Von dem alten Glanz zeugt nur noch die prachtvolle Basilika.

Nach der Zerstörung der Stadt zogen die Überlebenden in das in der Nähe befindliche Grado, das mit seiner schönen byzantinischen Kirche auf einer kleinen Insel zwischen der Lagune und dem Meer erbaut wurde und heute ein elegantes und viel besuchtes Seebad ist.

Jenseits des Isonzo sind die Schiffswerften und die Textil- und chemischen Fabriken von Monfalcone.

Der Weg führt weiter nach TRIEST, der grossen Hafen- und Industriestadt, die von den Römern gegründet wurde und trotz ihres vorwiegend modernen Charakters auch eine sehenswerte Altstadt mit dem Colle di San Giusto als Mittelpunkt hat.

Auf dem Gipfel dieser Höhe stehen das alte Schloss und der asymmetrische Dom mit der grossen gotischen Rosette und dem gedrungenen Kampanile.

Nach einer Besichtigung des Museums für Meereskunde, des Risorgimento-Museums und des Revoltella-Museums für Moderne Kunst fährt man nach Poggio Reale und Opicina hinauf, um den herrlichen Rundblick über den Golf zu gemessen.

KULINARISCHE SPEZIALITÄTEN UND WEINE
Venezien kennt keine einheitliche Küche, da jede Gegend ihre eigenen Spezialitäten hat. In Venedig « muss > man Risi e Bisi essen (Reis mit jungen Erbsen, Zwiebel, Sellerie, Speck und Schinken, u.U. mit Hühnerklein oder Hammelfleisch usw.). Weitere Reisgerichte sind Risi e Peoci, Risotto de Sepoline und viele andere. Es folgen Pasta e Fasoi (Nudeln mit weissen Bohnen), Bigoli in Sauce und die ganze Reihe der gebratenen und gebackenen Fische. Zu nennen sind ferner auf besondere Art zubereiteter Stockfisch, Sfogie in Saor, Granseole und Moleche, Leber auf venezianische Art {getratene Leber mit Zwiebeln) und gepökelte Zunge. Im Polesine gibt es als Spezialitäten auf besondere Art zubereitete Perlhühner und Stör, der auch sehr guten Kaviar liefert. In Treviso sind Radieschen mit Kud-delnsuppe, Trevisaner Wurst und Beccafichi am Spiess berühmt. Im Friaul wird die Broada (eingelegte Rüben) zum Puten- und Schweinebraten als Beilage

 
 
Einwohner:  1,63 Mio
Provinzen:
Imperia  
La Spezia  
Savona  
 
Fläche:     5418 km²
Hauptstadt:  Genua
Höchster Punt:
Bevölkerungsdichte
305 pro km²