Trentino Südtirol (Trentino-Alto Adige)
 
 
 
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Ober Italien - Trentino Südtirol (Trentino-Alto Adige)

     

Geografie

 

Die Dolomiten zogen schon früh Alpinisten magisch an, vor allem die bergsportbegeisterten Briten. Einem Franzosen jedoch verdanken sie ihren Namen: dem Hobbygeologen Deodat Gratet de Dolomieu (1750-1801), der magnesiumhaltiges Kalkgestein - den Dolomit - in den Stubaier Alpen entdeckte.

Ein Brite war es dann, der im Jahr 1857 als erster einen großen Dolomitengipfel, den Monte Pelmo (3168 m), bestieg: John Ball, der spätere Präsident des »Alpine Club« in London.

Ein anderer Dolomitenpionier, der Wiener Paul Grohmann, stand als erster auf der Marmolada (3343 m), sie alle waren fasziniert von den Bleichen Bergen, diesen bizarren Felsbastionen, die so unvermittelt aus dem Grün der Almen in den Himmel wachsen.

Wer einmal die Drei Zinnen (2999m) gesehen hat, wird ihr Bild kaum mehr vergessen: ein über 600 m hohes, freistehendes Felsgebiss, das aus einem Bett aus Geröll und kargen Almböden aufragt.

Grandios sind auch die wie Skulpturen wirkenden Vajolettürme - in jahrmillionen aus dem Schlerndolomit entstandene Naturkunst.

Mit seinem unverkennbaren Profil - breiter Rücken, davor zwei himmelwärts ragende Zacken - ist der Schlern (2564m) ein Wahrzeichen des Landes. Von der Seiser Alm aus besteigt man ihn in etwa 3,5 Std.

Die Dolomiten machen nur knapp ein Fünftel des 7400 km² großen Südtirols aus; die höchsten Berge stehen im Westen (Ortler, 3905 m) und im Norden, wo Ötztaler (Weißkugel, 3739 m), Stubaier (Zuckerhütl, 3507 m) und Zillertaler Alpen (Hochfeiler, 3510 m) den Alpenhauptkamm und die Grenze zum österreichischen Nordtirol bilden.

Hier dominieren Eruptivgesteine, dunkle Granite und Gneise. Im Gegensatz zu den Dolomiten ist dafür die Vergletscherung beträchtlich, vor allem im Ortlermassiv (Cevedale), in den Stubaier Alpen und an der Nordseite der Rieserfernergruppe.

Doch auch hier - wie überall in den Alpen - schwinden die Gletscher langsam. Kaum vorstellbar: Noch vor 20 000 Jahren bedeckten riesige Gletscher weite Teile Südtirols, stießen bis in die Gegend um Verona über den Gardasee hinaus vor und ließen mächtige Moränenwälle zurück.

An der Südabdachung des Alpenhauptkamms entspringen die bedeutendsten Flüsse des Landes, im Westen (Reschenpass) die Etsch, am Brenner der Eisack und an der Grenze zu Osttirol die Rienz.

Sie bilden die großen Südtiroler Talschaften: den Vinschgau, den Eisackgraben und das Pustertal. Bei Brixen mündet die Rienz in den Eisack, bei Bozen fließen Etsch und Eisack zusammen, öffnet sich das flachere Unterland.

Typisch für die Bozner Gegend ist der rötliche Porphyr, den man besonders schön bei einer Fahrt durch die Eggentaler Schlucht oder am Weg ins Sarntal sieht. Es handelt sich dabei - wie beim Granit - um vulkanisches Gestein, das vor rund 275 Millionen Jahren an die Erdoberfläche gelangte und sich dann verfestigte.

Dass Südtirol ein Gebirgsland ist, belegen zwei Vergleichszahlen: Weniger als 5 % der Gesamtfläche liegen unterhalb der 500 m-Marke, gut 85 % dagegen über 1000 m. Mit fast einem Viertel ist der Anteil an so genannter unproduktiver Bodenfläche entsprechend groß.