Piemont (Piemonte)
 
 
 
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Ober Italien - Piemont (Piemonte)

     
  Beschreibung  
     

PIEMONT -AOSTATAL
Piemont, die grosste Region Italiens, grenzt an Frankreich und die Schweiz und im Süden an Ligurien.

Piemont, das ursprünglich Pedemonte (= am Fuss des Berges) hiess, wird von der prachtvollen Alpenkette mit den Massiven des Gran Paradiso, des Mont-Blanc, des Monte Rosa und des Matterhorns und im Südosten von den sogenannten Langhe, den Ausläufern des Apennin, eingerahmt.

Die Hauptflüsse sind der Po, der Tessin, die Dora Riparia, die Dora Baltea, der Pellice und der Orso. Auf Piemonteser Gebiet liegen auch der Ortasee, mehrere kleinere Seen und vor allem wenigstens teilweise der Lago Maggiore. Das wasserreiche Land ist auch reich an Heilquellen (Valdieri, Acqui Ter-me, Ceresole Reale, St. Vincent und Courmayeur).

Von Savona aus führt der Weg über das als Luftkurort im Sommer wie im Winter vielbesuchte Limone Piemonte zu den Heilbädern Terme di Valdieri und Bagni di Vinadio mit ihren starken Schwefelquellen.

Unweit hiervon ist das Argenteramassiv, das höchste Bergmassiv in den Seealpen, während an der französischen Grenze der Colle della Maddalena aufragt. Auf der anderen Seite, an der ligurischen Grenze, liegt Garessio inmitten grosser Kastanienwälder, die den Reichtum der Gegend ausmachen. Vom Colle di Nava herab dringt der Duft der Lavendelblüfen, die die Hänge bedecken.

Jetzt geht es hinauf nach Vicoforte, in dessen Wallfahrtskirche unter der grossen Kuppel Karl Emanuel I., einer der grössten Herzöge aus dem Hause Savoyen, beigesetzt ist.

In dieser Gegend ist auch Mondovi, eine eigenartige Stadt, die teils in der Ebene und teils auf einem Berge liegt. In Mondovi Breo, der Unterstadt, sind bedeutende Keramikwerkstätten. Eine Drahtseilbahn fährt nach Mondovi Piazza, der Oberstadt, hinauf, wo ein sehr schöner Dom steht.

Über Cuneo, die siebenmal belagerte Stadt, die offen zur Ebene mit den Bergen als Hintergrund Hegt und ein bedeutender Seidenkokon- und Kastanienmarkt ist, geht es nach Barolo, dem berühmten Ort mit dem ausgezeichneten Wein in der unteren Langa, und nach Alba, dem Hauptort der Langa, mit den roten Türmen aus dem Mittelalter und dem wundervollen Chor im Dom.

In Alba gibt es auch den ausgezeichneten süssen Wein, den Dolcetto, der so herrlich zu den berühmten weissen Trüffeln aus dieser Gegend schmeckt.

Der Weg führt weiter nach Savigliano und nach Saluzzo, dem Geburtsort des grossen Schriftstellers Silvio Pellico, der im vorigen Jahrhundert lebte. Von Crissolo aus sieht man den riesigen Monte Viso, auf dem der Po, der grösste Fluss Italiens, entspringt.

Jetzt geht es hinüber zur ligurischen Grenze. Vom Giovipass aus erreicht man über Serravalle-Libarna und das als Obstmarkt bekannte Tortona die am Tanaro, einem Nebenfluss des Po, gelegene Stadt Alessandria, die von Papst Alexander III., der zur Zeit des lombardischen Städtebundes regierte, erbaut worden ist. Alessandria war eine napoleonische Festung, in deren Nähe auf der Ebene von Marengo eine grosse Schlacht geschlagen wurde.

Heute ist Alessandria ein bedeutender Markt für Landwirtschafts- und Industriegüter. Ausserdem befinden sich hier die grossen Filzhutfabriken, die ihre Erzeugnisse in alle Welt ausführen.

Die nächste Etappe ist das Inmitten von Weinbergen gelegene Asfi, eine Gründung der Ligurier und spater römische Kolonie. In Mittelalter kämpfte die Stadt um ihrer Freiheit. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Baptisterium St. Peter, der Dom in gotischem Stil und der Palazzo Alflen, in dem der grosse Dichter Vittorio Alflen 1749 das Licht der Welt erblickte.

Hier ist das Monferrato, die Gegend, aus der berühmte Weine kommen. Zwischen Asti und Acqui erstreckt sich das Gebiet, in dem der Barbera und der weisse Muskateller von Canelli wachsen.

Acqui Terme war bereist zur Zeit der Römer wegen der Wirkung seiner Quellen und seines Heilschlamms berühmt (Die heisseste Quelle ist die Fontana Bollente).

Über Racconigi, dessen grosses Schloss einen kurzen Besuch lohnt, erreicht man das teils in der Ebene und teils am Hang des San Maurizio liegende Pinerolo, das die Franzosen das Tor von Italien nennen. Die blühende Stadt, in der verschiedene mittelalterliche Bauwerke sehenswert sind, ist durch die Herstellung von Talkpuder und Graphit bekannt.

Von hier aus geht es hinauf nach Sestriere, dem bekannten Ferienort mit dem schönen Golfplatz, der gleichzeitig als Mittelpunkt eines Wintersportgeländes Weltruf hat.

Genannt seien an dieser Stelle auch Claviere, der elegante Wintersportplatz an der französischen Grenze, und Bardonecchia, der viel besuchte Ferienort in landschaftlich schöner Umgebung. Unweit hiervon ist der Frejus-Tunnel, der erste Tunnel, der im Alpengebiet gebaut wurde.

Unterhalb von Claviere führt der Monginevro, der niedrigste Alpenpass, über das Gebirge hinüber nach Briangon.

Die Hauptstadt von Piemont ist TURIN, das sich in schöner Lage mit den Alpen als Hintergrund an beiden Ufern des Po erstreckt.

Die von den Kelten gegründete Stadt fiel an die Römer und kam später an die Grafen von Savoyen. 1861 wurde Turin die erste Hauptstadt Italiens. Zahlreich sind die Sehenswürdigkeiten: der Palazzo Madama, in dem der erste italienische Senat tagte; das Königsschloss; der Palazzo Carignano, in dem das Königreich Italien proklamiert wurde.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Mole Antonelliana, ein Werk des Architekten Antone Antonelliana.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Barockkirche San Lorenzo, die Wallfahrtskirche della Consolata und der Dom mit dem sehr schönen Portal.

Im Dom befindet sich auch das Leichentuch, in das Christus nach der Kreuzabnahme gehüllt wurde.

Einen Besuch verdienen der Valentino-Park mit dem « mittelalterlichen » Dorf und das Schloss der Christine von Frankreich. Auf einem Hügel erhebt sich im Angesicht der Stadt die Basilika Superga, In der viele Fürsten aus dem Hause Savoyen beigesetzt sind.

Turin ist auch eine bedeutende Industriestadt. Ausser den Fiat-Werken befinden sich hier grosse Papier- und Süsswarenfabriken, Destillerien u.a.
Fährt man am Po abwärts, gelangt man nach Ca-sale Monferrato mit dem grossartigen romanischen Dom, das heute durch seine Zementfabriken grosse Bedeutung erlangt hat.

Hier liegt auch Vercelli, der grösste Reismarkt in Europa. Die Stadt, die von Reisfeldern umgeben ist, ist reich an Kunstwerken, von denen hier nur die Basilika Sant'Andrea, der Dom und die Sammlungen des Leone-Museums genannt seien. Zu nennen ist ferner Novara, ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt und Hauptort eines Reisbaugebiets, mit einem sehenswerten Baptisterium und der Kirche San Gaudenzio.

Oberhalb von Turin liegt an der Ausmündung des Aostatals Ivrea am Ufer der Dora Baltea. Zeugen der alten Geschichte der Stadt, in der sich grosse Schreib- und Büromaschinenwerke befinden, sind der alte Dom, das Stadthaus und das Schloss des Grünen Grafen.

Von hier aus erreicht man Biella im Cervotal, das von der Höhe herab eine fruchtbare Ebene beherrscht. Die Stadt, in der das romanische Baptisterium mit dem Kampanile eine Besichtigung lohnen, ist durch ihre grossen Wollspinnereien bekannt geworden.

Oberhalb von Biella steht das an Kunstschätzen reiche Sanktuar der Madonna von Oropa. Noch weiter oben liegt Varallo mit den grossen Papierfabriken und der einzigartigen Wallfahrtskirche Sacro Monte mit ihren 45 Kapellen.

An der lombardischen Grenze erstreckt sich inmitten waldreicher Höhen der Ortasee mit einer kleinen Insel, auf der die berühmte Basilika San Giulio in romanischem Stil steht. Ebenfalls an der lombardischen Grenze erstreckt sich der Lago Maggiore, nächst dem Gardasee der grösste See in Italien.

Im Lago Maggiore liegen die berühmten Borromäischen Inseln. Ein Teil des Lago Maggiore, der sehr fischreich ist, gehört zur Schweiz. An den Ufern des vom Tessin durchflossenen Sees liegen die Orte Arona, Pallanza und Intra mit ihren wunderschönen Gärten und Villen.

Hier ist auch am Fuss des Mottarone Stresa, dessen Klima so überaus mild ist. Etwas weiter liegen Baveno mit den Steinbrüchen, aus denen rosafarbener Granit kommt, und inmitten von Tannen und Kastanien in 800 m Höhe Pre-meno, ein Ferienort.

Die nächste Etappe ist das von hohen Bergen umschlossene Domodossola, die grosse Bahn- und Zollstation an der Simplonstrecke. Nicht sehr weit entfernt ist Bognanco Terme mit seinen bei Störungen der Verdauungsorgane indizierten Wässern, während weiter oben von grossen Wäldern umgeben Santa Maria Maggiore liegt. Es folgt Formazza mit den typischen Holzhäusern in einem wunderschönen Tal. Unweit hiervon sind die grossartigen Toce-Fälle.

Nun geht es zurück nach Turin und von hier aus zur Abtei San Michèle, wo der Langobardenkönig Desiderius Karl d. Gr. Widerstand leistete. An der Stelle, an der die Passtrassen des Mont-Cenis und des Montgenèvre zusammentreffen, liegt die mittelalterliche Stadt Susa.

Hier steht noch Augustusbogen aus weissem Marmor, den König Cottius zu Ehren des Kaisers errichten Mess. Der gotische Dom San Giusto mit den vergoldeten Turmspitzen, die uralte Kirche Santa Maria Maggiore, die Türme der Porta delle Gallie und der hohe Palast des Königs Cottius, der später die Wiege des Hauses Savoyen werden sollte, sind Zeugen der grossen Vergangenheit der Stadt.

Es folgen die hübschen Orte Viu, Balme, Ala di Stura und Ceresole Reale mit den eisenhaltigen Quellen. Hier ist auch das Naturschutzgebiet des Gran Paradiso.

Durch die grüne Senke von Cogne mit ihren bedeutenden Magnetitlagern und Eisenbergwerken im Angesicht der Gletscher des Gran Paradiso führt der Weg nach Aosta, der von dem Kaiser Augustus gegründeten Stadt, in der noch der Augustusbogen, die Porta Praetoria, das römische Theater, die Stadtmauern aus der Zeit des Augustus und das alte Priorat San Orso erhalten sind.

Oberhalb von Aosta steht das malerische Schloss Fenis. Es folgt Saint Vincent, das wegen seines milden Klimas und seiner Heilquellen viel besucht wird. Der bekannte Gebirgsort Gressoney ist Standort für die Besteigung des Monte Rosa.

Westlich von Aosta ist der Kleine St. Bernhard, einer der wichtigsten Alpen passe, mit dem Hospiz und Resten aus gallischer Zeit, die im Volksmund « Zirkus des Hanniba! » heissen.

Mit dem Mont-Blanc als Hintergrund erstreckt sich der mondäne Gebirgsort Courmayeur, der auch als Heilbad eine gewisse Bedeutung hat. Riesig ragt der Mont-Blanc mit seinen weissen Schneekuppen zum Himmel auf.

Ein wichtiger und berühmter Alpenübergang ist auch der Grosse St. Bernhard an der Schweizer Grenze, über den seit den ältesten Zeiten Heerführer mit ihren Armeen, Fürsten und grosse Herren gezogen sind. Das von dem Hl. Bernhard von Mentone gegründete Hospiz ist 9 Monate im Jahr durch den Schnee von der Aussenwelt abgeschlossen.

Hier oben leben nur einige Mönche mit ihren Hunden, den Bernhardinern.

Hier ist das Reich der Alpenriesen, von denen hier nur auf das Matterhorn mit dem unverkennbaren kegeklförmigen Gipfel und den Monte Rosa, den zweithöchsten Gipfel Europas, hingewiesen sei.

 

 

 
 
Einwohner:  1,63 Mio
Provinzen:
Imperia  
La Spezia  
Savona  
 
Fläche:     5418 km²
Hauptstadt:  Genua
Höchster Punt:
Bevölkerungsdichte
305 pro km²