Lombardei (Lombardia)
 
 
 
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Ober Italien - Lombardei (Lombardia)

     

Lombardei (Lombardia) - Allgemeines
Die Lombardei, das Land der Langobarden, verdankt die Entwicklung ihres Handels und Verkehrs vor allem ihrer günstigen geographischen Lage. Hinzu kam die Tüchtigekeit der Bewohner, so dass die Lombardei heute als Industrieland an erster Stelle in Italien steht.

Die Hauptstadt ist MAILAND, das alte Mediolanum (Land der Mitte), das besonders verkehrsgünstig zwischen den Alpen, dem Po, Genua und Venedig liegt und sich daher zu einer der reichsten und grössten Städte entwickeln konnte.

Auf dem grössten Platz von Mailand steht der ganz aus Marmor erbaute Dom, ein gotischer Bau mit vielen kleinen Türmchen, Bögen und Statuen. Auf der höchsten Turmspitze steht die Madonnina, eine kleine vergoldete Madonnenstatue, die über der Stadt wacht.

Wundervoll ist das Innere des Doms. Durch die hohen bunten Fenster fällt das Licht gedämpft ein und verbreitet eine Atmosphäre von Ruhe und Frieden. Wesentlich älter als der Dom ist die Basilika Sant'Ambrogio (der Hl. Ambrosius ist der Schutzpatron von Mailand) mit ihren reichen Kunstschätzen, vor allem der berühmten Altarwand aus Gold mit Edelsteinen.

Unbedingt zu besichtigen ist auch Santa Maria delle Grazie, wo sich das « Abendmahl » von Leonardo da Vinci befindet.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Mailand gehören ferner die Kirchen San Satiro, San Simpliciano, San-t'Alessandro, San Bernardino und Santa Maria dei Miracoli bei San Celso.

Mailand hat eine Universität, eine Technische Hochschule, die Bocconi-Universität für Handelswissenschaften und die Katholische Universität vom Heiligen Herzen.

Weltberühmt sind die Mailänder Kunstsammlungen, Bibliotheken und Museen, so vor allem die Pinakothek der Brera, die Bibliotheca Ambrosiana mit Pinakothek, das Museum für Moderne Kunst und der Kunstpalast, in dem die Triennale stattfindet.

Imponierend ist das Castello Sforzesco, das alte Schloss der Sforza, das heute als Museum eingerichtet ist. Dahinter befindet sich der grosse Park mit dem weissen Friedensbogen.

Von den grossen Mailänder Sportanlagen seien hier nur die Vigorelli-Radrennbahn, der Sportpalast, der Eispalast (Schlittschuhlauf), die Rennbahn San Siro mit dem Stadion, der Idroscalo (Schwimmbad) und die Arena genannt.

Treffpunkt aller guten Mailänder ist die Galleria Vittorio Emanuele, die gedeckte Passage, die vom Domplatz zur Piazza della Scala führt.

Hier steht die Scala, das seit 220 Jahren bestehende Operntheater, eines der berühmtesten der Welt. Jenseits des Palazzo Marino, dem heutigen Rathaus, liegen in ruhigen Strassen die alten Adelspaläste wie der Palazzo Serbelloni, der Palazzo Bel-gioioso, der Palazzo Clerici und der Palazzo Litta.

Jedes Jahr wird in Mailand die grosse Internationale Mustermesse abgehalten.

Bequeme Autobusse verbinden Mailand mit Monza, eine Industriestadt mit Hut- und Teppichfabriken. In dem schönen Dom, den die Langobardenkönigin Thecdolinde erbauen Hess, befindet sich die eiserne Krone, mit der die Könige von Italien gekrönt wurden.

Sehr schön ist die Königsvilla in einem grossen Park, in dem sich auch die grosse Automobilrennbahn befindet.

Jenseits von Monza steht auf den Hügeln von Merate in der Brianza das Astronomische Observatorium. Im Süden hingegen liegt Gorgonzola, der Herkunftsort des bekannten Käses. Westlich von Monza sind Legnano und Magenta und etwas weiter Gallarate mit seinen Maschinenfabriken.

Südlich von Mailand befindet sich Pavia, die alte Hauptstadt der Langobarden und später der Visconti. Sehenswerl sind hier die Universität, der Dom und die prachtvollen Basiliken San Pietro in Ciel d'Oro und San Michèle Maggiore.

Unweit der Stadt erhebt sich die berühmte Kartause, deren wundervolle Fassade mit ihren Skulpturen ganz aus rotem, weissem und grünem Marmor errichtet ist. Im Inneren befinden sich herrliche Kunstwerke, darunter der mit Bronzen und Edelsteinen geschmückte Hauptaltar.

Unser Weg führt weiter zum Po. Dort ist das durch seine Weine, vor allem aber durch seine Harmonikafabriken bekannte Stradella. Etwas weiter liegen inmitten reicher Weinbaugebiete die Orte Broni und Casteggio und das bedeutende Heilbad Salice Terme.

In dem vom Tessin und vom Po gebildeten Winkel erstreckt sich die Lomellina, ein Gebiet mit ausgedehntem Reisanbau.

Links vom Tessin ist die grosse Ebene, die vor allem Mais liefert. Hier ist das hübsche Lodi mit der prachtvollen Wallfahrtskirche dell'lncoronata, dessen Butter-, Milchpulver- und Käsefabriken bekannt sind.

Inmitten eines fruchtbaren Land Wirtschaftsgebiets liegt Crema mit dem romanisch-gotischen Dom. Unweit von Treviglio befindet sich die berühmte Wallfahrtskirche von Caravaggio.

Es folgt Cremona mit den mittelalterlichen Bauwerken, vor allem dem Dom mit der prachtvollen Fassade, dem Torrazzo genannten gotischen Kampanile, der ein Wahrzeichen der Stadt ist, dem Baptisterium und dem Rathaus.

Aus Cremona stammten der grosse Geigenbauer Antonio Stradivari und der berühmte Komponist Amilcare Ponchielli. Weit über die engeren Grenzen der Gegend hinaus geschätzt ist auch der Torrone (eine Art Nugat) aus Cremona.

Von drei vom Mincio gebildeten Seen umgeben liegt Mantua, die Stadt des Virgil, eine Gründung der Etrusker und später Hauptstadt der Gonzaga.

Aus der Zeit der Gonzaga stammen das grosse Schloss an der Piazza Sordello mit seinen vielen Kunstschätzen (darunter die berühmten Fresken von Mantegna) und der entzückende Palazzo del Te.

Unbedingt zu besichtigen sind ferner die Basilika Sant'Andrea, der Dom aus dem 16. Jahrhundert, die Kirche San Sebastiane und der monumentale Justizpalast, sowie die Paläste der Adelsfamilien, vor allem der Boancolsi, die Rivalen der Gonzaga waren, der Coloredo, der Canossa, der Sordi und der Valenti.

Unterhalb von Mantua ist Ostiglia mit seinen Zucker- und Käsefabriken. Weiter oben liegen Goito und Solferino.

Die nächste Etappe ist Brescia am Cidneo, von dessen Höhe herab die alte Festung das Land bewacht. Brescia ist eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt mit grossen Waffenwerken.

Ausserdem sind hier sehenswerte Bauwerke wie die Renaissanceloggia, das Rathaus mit der Torre del Popolo und der auf römischen Resten erbaute Neue Dom neben der romanischen Rotunde, dem alten Dom, mit der Krypta aus der Zeit der Karolinger.

Sehr schön sind auch die Kirchen Santa Maria dei Miracoli mit der prachtvollen Dekoration und Santa Maria delle Grazie im reinsten Barockstil. Aus Brescia stammen auch berühmte Maler wie Romano und Moretto da Brescia, die mit ihren Meisterwerken die Stadt zu verschönen halfen.

Unweit von Brescia erstreckt sich der grösste See Italiens, der Gardasee. Die malerische Halbinsel von Sirmione, die bereits von Katull besungen wurde, wird von der wehrhaften Burg der Skaliger beherrscht.

Auf der Halbinsel entspringt auch die heilkräftige Boiolaquelle. Im Volksmund werden einige römische Reste auf der Spitze der Halbinsel als Grotte des Katull bezeichnet. Man nimmt an, dass hier das Geburtshaus des Dichters gestanden habe.

Es folgt Salo mit seinen Gärten und Zedern. Der nächste Halt ist in dem landschaftlich besonders schön gelegenen Gardone mit der üppigen Vegetation, den grossen Hotels und dem Vittoriale, dem prachtvollen letzten Wohnsitz des Dichters Gabriele d'Annunzio.

An dem kleinen Iseosee liegen Sarnico, Monte Isola und andere Ferienorte.

Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Bergamo, der alten von den Etruskern gegründeten Stadt, die teils in der Ebene und teils auf einem Berge liegt.

Die moderne Unterstadt mit ihren grossen Druckereien und den vielen Seiden-, Woll- und Baumwollwebereien bildet einen starken Gegensatz zu der Oberstadt mit ihren alten Bauwerken und den vielen Erinnerungen an vergangene Zeiten.

Dort steht der alte Dom Santa Maria Maggiore mit den kleinen Loggien und dem reich verzierten, mit wertvollen Gobelins geschmückten Inneren. Daneben sind die Colleoni-Kapelle, ein Meisterwerk der lombardischen Renaissance, und das Baptisterium.

Sehenswert sind ferner der Palazzo della Ragione mit den Triforen und den Säulenhallen, der mächtige Stadtturm (Torre de! Co-mune) und die Carrara-Akademie.

Bergamo ist die Geburtsstadt des grossen Komponisten Donizetti, nach dem auch das Theater, das Museum und das Musikalische Institut benannt sind.

Von Bergamo aus ist das bekannte Heilbad San Pellegrino Terme unschwer zu erreichen.

Unser Weg führt weiter nach Lecco am Ostzipfel des Corner Sees, und zwar an der Stelle, wo die Adda den See verlässt. Die Stadt mit ihren ziemlich bedeutenden Käse- und Maschinenfabriken wird von dem Bergmassiv der Grigne beherrscht.

Von hier aus kann man nach Bellagio, das an dem Treffpunkt der drei Seearme liegt, oder nach Varenna fahren. Von Varenna geht eine Automobilfähre hinüber zum anderen Ufer nach Menaggio, das sich am Fuss hoher Berge erstreckt.

Immer am Seeufer entlang führt die Strasse nach Cernobbio (Villa Puniana und die berühmte Villa d'Este mit dem prachtvollen Park) und nach Como, dem Mittelpunkt der lombardischen Seidenindustrie und Geburtsstadt Alessandro Voltas.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind der Broletto, die Torre del Comune und der gotische Dom, sowie in Stadtnähe die Villa Olmo.

Über Cantu, die Stadt der Möbelfabriken und Klöppelspitzen, wird die hübsche Industriestadt Varese am gleichnamigen See erreicht, von deren Sehenswürdigkeiten nur das Rathaus aus dem 17. Jahrhundert und die Basilika San Vittore genannt seien.

Varese ist auch Standort für zahlreiche Ausflüge in die landschaftlich besonders schöne Umgebung. Nach einem Abstecher nach Laveno, das mit seinen Keramikwerkstätten am lombardischen Ufer des Lago Maggiore liegt, geht es hinauf ins Gebirge nach Chiavenna unterhalb des Splügenpasses.

Eigenartig ist hier der gespaltene Fels mit den Resten eines Schlosses der Visconti. Der Fels heisst das Paradies und der Spalt die Caurga. Ganz in der Nähe ist die Schweizer Grenze. Dort sind auch der Splügenpass, der Piz Stella, der Piz Badile und die Gletscher und das Hospiz der Berninagruppe.

Inmitten einer grossartigen Bergwelt liegt Bormio unweit des Stilfser Jochs.

Zu nennen sind hier noch Santa Caterina Valfurva, ein Standort für Bergsteiger zwischen dem Gran Zebrü und dem Pizzo Tresero, und Ponte di Legno am Tonalpass, der vom Camonicatal hinüber zum Sulzberg an der Grenze des Triden-tinischen Veneziens führt.

Im Veltlin, dessen Weinberge von der Adda bespült werdne, lohnen der Hauptort Sondrio und Tirano mit der bekannten Wallfahrtskirche einen Besuch.

 

 

 
 
Einwohner:    9,1 Mio
Provinzen:
Como,Cremona  
Lecco, Lodi  
Mantova, Milano  
Hauptst:   Mailand
 Bevölkerungsdichte
382 pro km²