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Ober Italien - Ligurien (Liguria)

 

 

 

 

 

Das Arroscia-Tal

An der Staaststraße Nr. 28, einer bedeutenden Verkehrsarterie zwischen Ligurien und dem Piemont liegt Pieve di Teco, Hauptort des Arroscia-Tals und seit jeher wichtiges Wirtschaftszentrum.

Bekannt für seine Papiermühle und die Gerbereien, wo auch Bergstiefel produziert werden, hat sich Pieve di Teco aber auch auf dem Gebiet der Käse- und Weinproduktion (Dolcetto und Pigato) einen Namen gemacht. Berühmt ist auch eine Sorte Vollkornbrot, das im Holzkohlenofen gebacken wird.

Das mittelalterliche Herzstück des Städtchens befindet sich am Corso Ponzoni, einer Straße mit Bogengängen, wo sich die Bodegas der Kunsthandwerker mit den gemeißelten Portalen der antiken Palazzi ein Stelldichein geben.

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Augustinerkloster aus dem Jahre 1478 mit einem malerischen Innenhof und oktagonalen Säulen. Die großartige Kollegiatskirche San Giovanni Battista mit ihren wertvollen Meisterwerken ist dagegen eine wahre Kunstgalerie.

Unterhalb des Stadtzentrums erhebt sich am Arroscia-Fluß ein interessanter Gebäudekomplex, der aus einer Ölmühle, einer Brücke mittelalterlichen Ursprungs und dem sogenannten Largo della Forca besteht. Dort wurden früher Hinrichtungen vollzogen.

Eine nicht zu verachtende gastronomische Spezialität sind die Gemüsetorten und der gefüllte Stockfisch.

Kurz hinter Pieve befindet sich das ländliche Cenova, ein seit dem Mittelalter bekanntes Zentrum für Steinbearbeitung. Rezzo dagegen kann sich auf die Ruinen einer antiken Burg, auf einen verwunschenen Wald und reiche Fanggründe für Süßwasserfische berufen.

Fährt man durch dichte Kastanien- und Buchenwälder das Gebirge weiter hinauf, erreicht man den Teglia-Paß mit einem großartigen Panoramablick, von wo die Straße dann ins benachbarte Argentina-Tal weiterführt.

Hat man Pieve di Teco hinter sich gelassen, führt die Straße zwischen rauhen Felsen und Buchenwäldern durch das Obere Arroscia-Tal hinauf zum Nava-Paß.

In die bezaubernd alpine Landschaft sind hier und da geschichtsträchtige wie traditionsreiche Dörfer eingebettet. Die Luft wird nach und nach prickelnd.

Hier, wo Ligurien zum Piemont wird und auch die italienisch-französische Grenze verläuft, kann der strandmüde Feriengast eine eindrucksvolle Stille verbunden mit einem atemberaubenden Panorama genießen.

Die sommerliche Lavendelblüte überzieht die von Festungen dominierten Hügel mit einem intensiven Violett. Kreuzungspunkt ist der Nava-Paß, wo auch ein hervorragender Honig produziert wird. Eine Panoramastraße führt durch dichte Vegetation an der Wasserscheide zwischen dem Tanaround dem Arroscia-Flüßchen entlang und endet im Skigebiet von Monesi.

Unterwegs kommt man auch am Weiler San Bemardo di Mendatica vorbei, von wo eine frühere Militärstraße über den Garezzo-Paß zum Monte Saccarello (2.200m) führt. Auf dem Gipfel erhebt sich eine Erlöser-Statue.

Sehenswert sind zweifelsohne alle Orte des Tals: Das im oberen Teil gelegene Cosio d'Arroscia ist als alpines Dorf mit seinen unverputzten Steinhäusern, und den engen, schattigen, teilweise überdachten Gassen besonders interessant.

Pornassio an der antiken Salzstraße mit den Weilern Case Rosse, Ponti, Villa und San Luigi ist ein Degustationszentrum des bekannten Ormeasco- und Schiaccetra-Weins.

Obligatorisch ist hier eine Rast in der Burg aus dem 16. Jahrhundert und ein Besuch in der Pfarrkirche San Dalmazzo mit ihrem romanischen Glockenturm und der Fassade aus dem 15. Jahrhundert. Dort befindet sich auch in der Lünette ein Fresko, das Giovanni Canavesio zugeschrieben wird.

Nicht weit entfernt eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft befindet sich Mendatica, das von einer grandiosen Pfarrkirche beherrscht wird. Über einen steilen Eselspfad erreicht man das Kirchlein Santa Margherita, das sich hoch über einer Schlucht auf einem Felssporn erhebt.

Unverzichtbar auch die Wanderung durch Buchen-und Ahornwälder zu den Arroscia Wasserfällen, die besonders im Frühjahr bei der Schneeschmelze ein eindrucksvolles Schauspiel bieten.

Erwähnt sei noch in Montegrosso Pian Latte der Giebel mit den rustikalen Steinbögen des Glockenturms der AssuntaKirche. Ein gelungener Kontrast zur benachbarten San Biagio-Kirche, die nach einem Entwurf von Giacomo Filippo Marvaldi erbaut wurde.