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  Sandro Botticelli  
     


Sandro Botticelli
um 1445-1510

CHRONOLOGIE
Sandro Botticelli wurde als Alessandro di Mariano Filipepi um 1445 in Florenz geboren.

Sein Vater war Gerber. Nach Absolvierung einer Goldschmiedelehre (ab 1458) trat Botticelli 1464 in die Werkstatt von Filippo Lippi ein. Aufgrund seiner hervorragenden Arbeit wurde Botticelli rasch bekannt und eröffnete 1470 eine eigene Werkstatt. In der Folgezeit wurde er vor allem mit seinen monumentalen Darstellungen von Allegorien bekannt.

Botticelli wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und absolvierte eine Ausbildung als Goldschmied. Zwischen 1465 und 1467 ließ er sich von dem Florentiner Künstler Filippo Lippi im Malen unterrichten.

Später stand er unter dem Einfluss des Malers und Bildhauers Andrea del Ver-rocchio, des Malers und Kupferstechers Andrea Mantegna und des Goldschmieds, Bildhauers, Malers und Kupferstechers Antonio del Pollaiuolo. Dabei bewies Botticelli schon frühzeitig ein großes Zeichentalent.

Werke mit einer engen Verknüpfung von Kunst und Politik"

ÖFFENTLICHE AUFTRÄGE
Botticellis frühe Madonnen-Darstellungen begründeten seinen Ruf als renommierter Künstler. Vom Florentiner Handelsgericht erhielt er bereits 1470 seinen ersten öffentlichen Auftrag zur Darstellung der thronenden „Fortitudo" (Stärke), einer Ergänzung der bereits von seinem Lehrer Pollaiulo ausgeführten sechs Tugenden.

Mit ihrer skulpturalen Monumentalität ging Botticellis Allegorie der „Fortitudo" noch über die hohe plastische Präsenz der Pollaiulo-Figuren hinaus. Nach der positiven Resonanz auf seine Arbeit eröffnete Botticelli eine eigene Werkstatt und wurde Mitglied der Lukasgilde.

KONTAKT ZU DEN MEDICIS
Sein Kontakt zu der berühmten Florentiner Familie Medici verhalf ihm zu noch größerer Bekanntheit und zahlreichen Aufträgen. So entstand 1475 für die Kirche Santa Maria Novella das berühmte Altarbild „Anbetung der Könige", das einige Porträts der Familie Medici sowie ein Selbstbildnis Botticellis zeigt.

Zu dieser Zeit war er auch ein etablierter Porträtist, der die Dreiviertelansicht als Porträtstil in seiner Heimatstadt einführte. In drei Varianten führte er ein Brustbild des 1478 bei der Pazzi-Verschwörung im Florentiner Dom ermordeten Giuliano de' Medici aus sowie ein - nicht erhaltenes -Schandbild der gehängten Pazzi-Verschwörer an der Fassade des Bargello.

DIE GROSSEN ALLEGORIEN
Eine weitere wichtige Werkgattung Sandro Botticellis stellen seine Allegorien mit mythologischen Motiven dar. Zu den berühmtesten dieser Werke zählen „Die Geburt der Venus" (1485/86) und der „Frühling" (um 1482). Anfang der 90er Jahre des 15. Jahrhunderts illustrierte Botticelli die „Göttliche Komödie" des italienischen Dichters Dante Alighieri. Dazu lieferte er rund 100 Zeichnungen wie beispielsweise „Beatrice und Dante im Paradies".

RELIGIÖSE THEMEN
Die Verbrennung des Dominikaners Girolamo Savanarola als Ketzer löste 1498 in der Florenti-nischen Kunst eine Krise aus und leitete einen Stimmungswechsel in den Bildern Botticellis ein. Savanarola, zu dessen Anhängern auch Botticelli gehörte, hatte in seinen Predigten die gefallsüchtige Haltung der Renaissancezeit, die Sittenlosigkeit der Kurie angeprangert und die Herrschaft der Medici bekämpft.

Ab diesem Zeitpunkt thematisierten Botticellis Bilder in einer bedrückten und grübelnden Stimmung hauptsächlich religiöse Themen, wie z. B. in „Die Geburt Christi" (1500/1501).

In seinem Spätwerk wandte er sich wieder allegorischen Themen zu („Die Verleumdung des Apelles", um 1500). In Werken wie „Legende des hl. Zenobias" (um 1503) erreichte seine Expressivität ihren Höhepunkt. Botticelli starb 1510 in Florenz.

FRESKENMALEREI IN DER SIXTINISCHEN KAPELLE
Von 1481 bis 1489 war Botticelli zusammen mit den Meistermalern Domenico Ghirlandaio, Pietro Perugino und Cosimo Rosselli mit der Ausmalung der Sixtinischen Kapelle in Rom beschäftigt.

Papst Sixtus FV. hatte den Auftrag erteilt, die im Vatikan 1473 bis 1481 von Giovanni de' Dolci neu erbaute Hauskapelle mit Fresken auszustatten. Diese sollten das Papsttum legitimieren. Die Darstellungen aus dem Neuen und Alten Testament zeigen „Die Prüfungen des Mose", „Die Bestrafung der Rotte Korah" und die Versuchungen Jesu".

Besonders die Szene des Aufruhrs gegen Mose erhielt durch das Thema - die bestrafte Empörung gegen die kirchliche Autorität - eine ganz besondere Bedeutung.