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Prominente in Italien - Margareta von Cortona

 

 

 

 

 

               
Prominente in Italien
  Margareta von Cortona  
 

1247 - 22. 2. 1297

 


In der Franziskanerkirche von Cortona in der italienischen Provinz Arezzo ruhen in silbernem Schrein die Gebeine Margaretas.

In Laviano, einem toskanischen Dörfchen, war sie zur Welt gekommen und verlor schon mit acht Jahren ihre Mutter. Ihr Vater heiratete ein zweitesmal — aber zwischen Stiefmutter und Stieftochter herrschte Zwietracht von Anfang an, und Margareta hatte nur einen Wunsch: so bald wie möglich dem Unfrieden des Vaterhauses zu entfliehen.

Margareta von Cortona

So fiel es einem jungen Adeligen, der sich in das schöne Mädchen verliebt hatte, nicht allzuschwer, sie mit vielen schmeichelnden Worten und prächtigen Geschenken zur Flucht zu überreden; sie folgte ihm in sein Haus, lebte dort — da die großen Standesunterschiede eine Eheschließung verboten — neun Jahre lang als seine Dienerin und Gefährtin und schenkte ihm auch einen Sohn, an dem Vater und Mutter mit gleicher Liebe hingen.

Eines Tages aber wurde der Edelmann von Straßenräubern überfallen und getötet, und als man Margareta den furchtbar verstümmelten Leichnam des Geliebten ins Haus brachte, sah sie in dem Geschehen die Strafe Gottes für ihr sorgloses und oberflächliches Dahinleben in ungeweihter Gemeinschaft; mit ihrem Kinde begab sie sich in Trauerkleidung ins Haus ihres Vaters mit der flehenden Bitte um Vergebung und Wiederaufnahme.

Sie wurde ihr vorübergehend gewährt, dann lag sie erneut mit ihrem Kind auf der Straße. Als Magd verdiente sie sich in harter Fron beider Brot, bis ihr nach dreijähriger Probezeit und Bewährung die Aufnahme in den Dritten Orden der Franziskaner gewährt wurde.

In einem heiligmäßigen Leben, in zweiundzwanzig Jahren der Buße und Läuterung ist Margareta den Erlösungsweg von irdischer zu himmlischer Liebe gegangen; die Kraft ihrer Fürbitte wurde schon zu ihren Lebzeiten gepriesen im ganzen Lande und über seine Grenzen hinaus.