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Prominente in Italien - Anita Garibaldi

 

 

 

 

 

               
Prominente in Italien
  Gaspara Stampa  
  1523 - 23. 4. 1554  


„Hast du der Gaspara Stampa denn genügend bedacht, daß irgend ein Mädchen, dem der Geliebte entging, am gestrigen Beispiel dieser Liebenden fühlt: daß ich würde wie sie . . .?"

Diese Stelle aus Rainer Maria Rilkes Erster Duineser Elegie hat in den zwanziger Jahren eine der bedeutendsten Gestalten der italienischen Renaissance-Poesie erneut ins Bewußtsein gebracht.

Gaspara Stampa

Die Tochter des angesehenen Goldschmieds Stampa aus Padua, die sich den Namen „Annasilla" gab, widmete sich in Venedig schon früh dem ernsthaften Studium der klassischen Sprachen und der antiken Dichter.

Bezaubert von Anmut und Geist des schönen, hochgebildeten Mädchens nahten sich ihr bewundernd und werbend, aber vergeblich, viele Männer der Hocharistokratie.

Ihre Stunde kam, als der fast Sechsundzwanzigjährigen der gleichaltrige Graf Collaltino di Collalto begegnete - eine Begegnung, die ihr menschliches und künstlerisches Schicksal bestimmte.

Sie folgte dem Grafen, obwohl die Standesvorurteile der Zeit eine eheliche Verbindung nicht zuließen, ins Feldlager König Heinrichs II. nach Frankreich, sie folgte ihm auf die Stammburg der Collalto, und sie ertrug auch das schmerzvolle Wissen um andere Freundinnen des Geliebten, bis sie an der endgültigen Trennung zerbrach.

In ihren zweihundertdrei Sonetten an Collaltino wuchsen das Glück der Erfüllung, die Bewunderung des angebeteten Mannes und der Schmerz der Verlassenheit über das Persönliche hinaus zur allgemeingültigen Aussage.

Im Chor unvergänglicher Liebesdichtung ist die Stimme der Paduanerin eine der reinsten und schmerzvollsten zugleich: „Ihr Schwestern, höret mit und laßt euch raten: Wer seiner Wünsche Ziel zu kühn entrückte, sah stets noch sich verloren und verraten . . ."