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Prominente in Italien - Caterina Sforza Riario

 

 

 

 

 

               
Prominente in Italien
  Caterina Sforza Riario  
  1463 - 1509  


Die italienische Dichtung hat die „Tigerin von Forli", eine der imponierendsten Frauengestalten zwischen Früh- und Hochrenaissance, in zwei großartigen Figuren verklärt: Sie ist das Urbild der Bradamante in Ariosts „Rasendem Roland" und der Clorande in Torquato Tassos Epos „Das befreite Jerusalem".

Caterina Sforza Riario

Das Museum zu Bologna bewahrt noch heute Caterinas prunkvolle Rüstung, in der die Tochter Galeazzo Sforzas oftmals ihren Söldnertruppen vorangeritten ist.

Als Fünfzehnjährige war sie mit dem Grafen Girolamo Riario vermählt worden, einem Neffen des Papstes Sixtus IV.; der päpstliche Onkel verlieh ihm die Herrschaft über Imola und Forli. In Forli aber erstanden dem neuen Grundherrn mächtige Gegner in den Brüdern Orsi; am 14. April 1486 wurde Girolamo Riario von Checco Orsi ermordet, Orsis Truppen plünderten das Schloß und nahmen Caterina gefangen.

Von mächtigen Freunden befreit, übte die Witwe Girolamos blutige Rache; sie ließ alle ihre Feinde, deren sie habhaft werden konnte, hinrichten und bedauerte nur, daß es den Orsi gelungen war, sich der Vergeltung durch die Flucht zu entziehen.

In voller Rüstung, auf prunkvollem Streitroß, übernahm sie auf dem Marktplatz zu Forli im Namen ihres noch unmündigen Sohnes Ottavio die Regierung, die sie mit energischer Hand und hohem persönlichem Mut führte, umgeben von einer glänzenden Hofhaltung.

Ein neuer Gegner trat in Cesare Borgia auf. Er bemächtigte sich ihrer und führte sie — wie es einst mit der schönen Zenobia geschehen war — in goldenen Ketten durch Rom, in die Engelsburg, die ihr Kerker war, bis ihr endlich die Flucht gelang.

In einem Kloster nahe Florenz endete dieses heldische Frauenleben, das neben den kämpferischen rührend weibliche Züge trug — denn die schöne Caterina war auch berühmt wegen ihrer erlesenen kosmetischen Künste. ...