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Mantova Sehenswertes in Mantova

 

 

 

 

 

 

Mantova Museo Diocesano Francesco Gonzaga

 

MUSEUM FRANCESCO GONZAGA ODER DIÖZESAN-MUSEUM
Das ehemalige Kloster Sant'Agnese wurde 1795 von Paolo Pozzo wiederhergestellt, der auch die elegante Fassade entwarf. Nach den letzten Kriegsschäden hat man das Gebäude restauriert (vom mittelalterlichen Komplex sind nur wenige Reste erhalten) und dort das Diözesanmuseum für Sakrale Kunst eingerichtet.

In der großen Eingangshalle sind ausgesprochen interessante Kunstgegenstände ausgestellt, insbesondere zwei kleine Elfenbeinschreine (Nr. 6-7), die ursprünglich ineinander verschachtelt waren und die Asche des hl. Cölestin enthielten (arabisch-sizilianische Kunst des 12.-13. Jahrhunderts); die Madonna mit Kind (Nr. 9), ein teilweise bemaltes Relief aus vergoldetem Silber des ausgehenden 14. Jahrhunderts, stellt ein außerordentlich seltenes Beispiel gotischer Goldschiedekunst aus Frankreich dar.

Aus der Kathedrale von Mantua stammt eine elegante spätgotische Marmorfigur, Der hl. Georg tötet den Drachen (Nr. 14), aus den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts, die Pier Paolo Dalle Masegne zugeschrieben wird, der zusammen mit seinem Bruder lacobello auch die gotische Domfassade geschaffen hatte.

Zwei geschnitzte Holztafeln (Nr. 16-17), die zu einer Serie mit sechs Tafeln gehören, sind interessante Zeugnisse der Innenausstattung, die für die von Alberti geplante Kirche San Sebastiano vorgesehen waren.

Die zentralen Figuren (Hl. Sebastian und ein Kirchenvater) gehen auf das 15. Jahrhundert zurück, während die Nebenfiguren Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden sind.

Im großen Saal ist das wunderschöne, mit Buchmalerei verzierte Meßbuch (Nr. 18) ausgestellt, das der Markgräfin Barbara von Brandenburg gehörte und Ende des 15. Jahrhunderts geschaffen wurde (die Miniaturen werden Belbello di Pavia und Gerolamo da Cremona zugeschrieben), während der Pergamentkodex des Graduale (Nr. 19) aus dem Jahr 1460 stammt.

Erwähnenswerte Gemälde sind die Himmelfahrt Christi, eine Sinopie etwa aus dem Jahr 1488, die zuweilen Andrea Mantegna (und nicht beispielsweise Longhi) zugeschrieben wird; und eine Kreuiabnahme aus dem frühen 16. Jahrhundert, die auf Verputz ausgeführt wurde und Correggio zugeschrieben wird.

Ferner ein Temperagemälde auf Holz, Madonna und Kind, ein Anfang des 16. Jahrhunderts vermutlich in der Schule des Lorenzo Costa il Vecchio entstandenes Werk, das (wegen der Frucht im Vordergrund) auch Madonna della mela genannt wird.

Abschließend eine Kreuzigung, ein ebenfalls im 16. Jahrhundert entstandenes Ölgemälde, möglicherweise aus der französischen Schule.

Zu den kostbarsten Devotionalien gehört weiter eine Urne (Nr. 40) aus Ebenholz, Quarz und vergoldetem Silber (Ende 16. Jahrhundert), die Herzog Vincenzo I. in Venedig anfertigen ließ.

Sie stammt aus der Basilika Santa Barbara und diente als Reliquienbehältnis für das (zum Teil in der Kirche Sant'Andrea aufbewahrte) Heiligste Blut Christi.

Ein zweites sehr bedeutendes Werk ist die Staurothek, eine Urne für mehrere Reliquien, die Holzfragmente des Heiligen Kreuzes enthielt und um das 10. Jahrhundert in Byzanz angefertigt wurde; das Reliquiar gehörte zum Familienschatz der Paläologen und war Bestandteil der Mitgift, die Margherita, die Gemahlin des Herzogs Federico II. Gonzaga, mit nach Mantua brachte.

Sehenswert ist auch eine bronzene Kreuzigung (Nr. 67), die 1621 von Pietro Tacca, dem Hofbildhauer der Medici, ausgeführt wurde; ferner eine Szene Fax mit Pietä, ein vergoldetes Silberrelief, das mit Emails, Korallen und Perlmutt besetzt und in einen architektonischen Rahmen einbezogen ist, der an die Fassade der Kirche Sant'Andrea erinnert.

Nach einer kleinen Abteilung, die eine Sammlung mit sieben Gemälden von Giuseppe Bazzani enthält, kommt man m die Galleria delle Armature mit sehenswerten Rüstungen aus der Rcnais-sancezeit, die von Mailänder und Brescianer Waffenschmieden hergestellt wurden.