Prominente in Florenz - Franz von Assisi
Der Heilige, der mit den Vögeln sprach
Franz von Assisi (1182-1226) war Sohn eines reichen Tuchhändlers, der - nach der Lossagung vom Vater und Verzicht auf sein Erbe - predigend durch Europa zog. Bald schlossen sich ihm Gleichgesinnte an, 1209 wurde ihnen vom Papst das Recht auf Predigt verliehen.
Häresie-Bewegungen, die Armut und Askese verkündeten, machten seit dem frühen 12. Jh. der Kurie zu schaffen. Man wollte diese starken Reformbewegungen integrieren, und so erhielten die Franziskaner und die Klarissinnen strenge Ordensregeln. Sie konnten sich weiterhin auf ihre Armut berufen, da ihnen ihre ›Besitztümer‹ wie die großen Kirchen und Konvente vom Papst nur zur Verfügung gestellt wurden.
Der Zulauf, gerade in den Städten, war enorm. Franziskus selbst zog sich immer mehr aus der Ordensgemeinschaft zurück und lebte in Einsamkeit und Askese. Nach seinem Tode 1226 entdeckte man seine Stigmata, was seine Verehrung noch steigerte. In Assisi begraben, wurde er 1228 heilig gesprochen.
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Nach der Heiligsprechung des Ordensgründers entwickelten die Franziskaner ein ausgefeiltes Bildprogramm (Fresken-Zyklus der Oberkirche von Assisi, um 1290). Die Franziskus-Vita wurde meist in einer der Nebenchorkapellen dargestellt.
Die Bildzyklen unterstützten die Predigt, die die Franziskaner als festen Bestandteil des Gottesdienstes eingeführt hatten, in anschaulicher Weise. Die Laienstifter, die die Ausmalung der meisten Kapellen bezahlten, konnten die Bildinhalte nicht beeinflussen. Ihnen war lediglich gestattet, Wappen und Bildnis (meist an untergeordneter Stelle) in die Ausstattung einzubringen.
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