Empoli
 
 
 
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Empoli Historie von Empoli

 

 

 

 

 


Empoli gestern

Urkundlich wird Empoli erstmals im 8.Jh. als Schloß, das sich im alten Stadtteil befand und heute Empoli Vecchio (das alte Empoli, Santa Maria a Ripa) genannt wird, erwähnt.

Die Stadt bildete sich erst ab 1119 um das Pfarrhaus vom Hl. Andrea heraus. Als Lehen der Grafen Guidi schwor sie 1182 der Florentinischen Republik ihre Treue. Nach dem Kampf von Mooropern (1260), bei dem die florentinischen Guelfen niedergeschlagen wurden, fand im Palast der Grafen Guidi das bekannte gibelliniscbe Parlament statt, bei dem Florenz durch die edlen Worte des von Dante in seinem Meisterwerk (Hölle, X) zitierten Farinata degli Uberti gerettet wurde.

Zur Erinnerung an diesen historischen Kongreß wurde der Palazzo Guidi in Palazzo Gbibellino umbenannt und unter diesem Namen ist er auch heute noch bekannt.

Die erste Stadtmauer wurde durch die Überschwemmung des Arno im Jahre 1333 zerstört und wenige Jahre spater wiederaurgebaut.

Die Errichtung einer dritten, viereckigen Stadtmauer stammt aus der zweiten Hälfte des 15.Jh. Noch heute kann man Überreste davon sehen. Empoli litt in besonderem Maße unter dem Kriegsvolk des Castruccio Castracam (1315), der Stadt Pisa und der Familie Visconti.

1501 wurde es vom Herzog Valentin und 1530, nach dem von Francesco Ferrucci geführten verzweifelten Verteidigungsversuch, von den kaiserlichen Truppen geplündert.

Seit der Plünderung von 1530 bis zur zweiten Hälfte des 18.Jh. erlebte Empoli eine trübe Zeit, in der es zum Teil die Eigenschaften verlor, die es für einige Jahrhunderte zu einem höchst lebendigen Zentrum gemacht hatten.

Die vom Großherzog Leopold I. aus Lothringen eingeführten Reformen führten zu einem unternehmerischen und ökonomischen Aufschwung und zu neuer Blütezeit der Stadt.

Seit der Mitte des 19.Jh. erlebte Empoli, parallel zur Manufakturentwicklung, insbesondere bei der Glasherstellung, eine großartige urbanistische und demographische Entwicklung, die sich in der Verwirklichung der Bahnstrecke "Leopolda" zwischen Florenz und Pisa sowie der Errichtung einer neuen Brücke über den Arno manifestierte.

Stadtmauer undTore wurden niedergerissen, um Platz für Wohnhäuser zu schaffen. Die vom Zweiten Weltkrieg verursachten Schäden hinterließen das alte Stadtzentrum in einem sehr traurigen Zustand. In der Nachkriegszeit wurden erste Schritte auf dem Wege zu einer geduldigen und progressiven Wiederherstellung deralten architektonischen und städtischen Strukturen unternommen.

Empoli heute
Nachdem Empoli über einen sehr langen Zeitraum als überwiegend landwirtschaftliches und kommerzielles Zentrum bekannt gewesen war, öffnete es sich mit den vom Großherzog Peter Leopold I. erlassenen ökonomischen Gesetzen der industriellen Entwicklung.

Während der napoleonischen Zeit starben die traditionellen handwerklichen Aktivitäten langsam aus (wie die Woll- und Leintextilarbeit, die Verarbeitung von Filz und Stroh und die Keramikherstellung) und in der Zeit Ende des 18. bis Anfang des 19.Jh. erfuhr Empoli einen industriellen Aufschwung, vor allem im Bereich der Glasherstellung.

Ihre höchste Entwicklungsphase erlebte die Stadt zwischen den beiden Weltkriegen. In den 50er Jahren eröffnete die im Bereich der Glasherstellung besonders stark zu spürende Krise einigen Industriebranchen, den kleinen und mittleren Unternehmen, einschließlich den Kooperativen, neue vielversprechende Wege.

Gleichzeitig fand auch ein Diversifizierungsprozeß in der Produktion statt, der zu einer höheren Produktvielfalt und zu Qualitätsverbesserungen führte.

Heute werden neben Flaschen und Ballons aus grünem auch Artikel aus weißem und buntbemaltem Glas, aus Kristall sowie Beleuchtungsartikel für Inneneinrichtungen hergestellt.

Die sich während des Ersten Weltkrieges mit der Herstellung von Mänteln und Regenmänteln entwickelte Bekleidungsindustrie dehnte sich Anfang der 50er Jahre immer mehr aus. Heute stellt sie die weitaus wichtigste Produktionsbranche in Empoli und der ganzen Umgebung dar.

Es werden Lederwaren, Pelze, Damenkleidung, Mäntel, Jacken, Shearlings, Regenmäntel und Knöpfe produziert. Neben der Bekleidungsindustrie haben sich auch einige große Betriebe verschiedener Branchen angesiedelt: von der Metall-und Maschinenbauindustrie, der Nahrungsmittelindustrie, dem Absatz von Softwares, einschließlich Kundendienst, bis hin zu staatlichen Institutionen für die Kontrolle und Verwaltung der Umwelt.

Empoli kann somit als Kern des sogenannten dritten Industriebereiches der Toskana bezeichnet werden und ist inzwischen in der Fachliteratur als "Industriebezirk" bekannt.

In den 90er Jahren hat die Stadt Empoli neue Funktionen sowie neue Rollen übernommen. Dieser andauernde Anderungsprozeß wirkte sich auch auf das Stadtnetz aus, das sich fast ununterbrochen längs der beiden Ufer des Arno, von Empoli und Sovigliana di Vinci bis Limite, Capraia, Montelupo Fiorentino, erstreckt.

Betrachtet man dieses Stadtgefüge - das wie eine sich auf zwei Ufern ausdehnende Stadt erscheint - und dazu die Gebiete des mittleren und unteren Valdarno (Ledergebiet) sowie der Valdelsa, so ist es nicht übertrieben zu behaupten, daß Empoli - auch dank der vierspurigen Schnellstraße Florenz -Pisa - Livorno und der Bahnstrecke Florenz-Pisa - die Rolle eines primären Dienstleistungszentrums übernommen hat.

In den letzten Jahren kann ein weiteres Wachstum im Bereich der Verwaltung, der Finanzbranche und des tertiären Sektors festgestellt werden. Das Stadtzentrum selbst, das sogenannte "giro d'Empoli" (die "Runde" von Empoli), weist alle Eigenschaften eines hochqualitativen Einkaufszentrums auf, in dem sich die Einwohner und Besucher der Stadt wie in früheren Zeiten treffen.

Im Marketing- und Distributionsbereich der Modebranche haben sich beispielsweise auch neue Dienstleistungsbereiche herausgebildet. Heute ist das Fürsorgeprogramm besonders für Kinder und Behinderte verstärkt und weiterentwickelt worden. Empoli verfügt über mehrere allgemeinbildende Schulen und eine der vielfältigsten öffentlichen Bibliotheken des toskanischen Gemeindegebietes.

Ergänzend zu der in den 60er und 70er Jahren besonders extensiven Stadtentwicklung, ist in letzter Zeit ein Programm für die Förderung der Grün-, Sport- und Freizeitanlagen ausgearbeitet und verwirklicht worden.

Neben mehreren Schwimmbädern wurde unter anderem ein ausgedehnter Stadtpark zur Betonung der Stadt Land Beziehung errichtet: ein grünes Herz für die Zukunftsstadt an den beiden Arnoufern.