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Carrara Marmor aus Carrara

 

 

 

 

 

Marmor - Maesta und Marmorikonen

Die Maesta— Werke sind typische Basreliefs zu Andachtszwecken, und werden auch "marginette" oder "maestaine" genannt.

Die ältesten unter ihnen gehen auf das XVI. Jahrhundert zurück und wurden nach dem Konzil von Trient verbreitet, welches die Möglichkeit verlieh, Heiligenbilder auch außerhalb von Kultstätten anzubringen.

Im 17. Und 18. Jahrhundert wurden die meisten davon angefertigt, im darauffolgenden Jahrhundert wurden sie immer seltener, bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Anfertigung dieser Werke gänzlich aufhörte.

Normalerweise wurden sie oberhalb der Tragbalken der Tore oder in Nischen an den Fassaden angebracht. Ikonographisch werden vorwiegend die Madonna oder der Hl. Antonius von Padova dargestellt, häufig mit dem Jesukind am Arm, oder der Hl. Antonius Abate, Schutzpatron für das Vieh gemäß einem uralten Kult.

Neben den Heiligenbildern findet man in Carrara zahlreiche Inschriften und Basreliefs zum Dekor aus Marmor, die bis auf das XV. Jahrhundert zurückgehen.

Besonders hervorzuheben ist der berühmte Stein "Lapide in Volgare" , der heute im Atrium des Krankenhauses aufbewahrt wird sowie der Stein, der an den Durchzug Kaiser Karl V. durch Carrara erinnert und an der Ecke des Medico — Palastes am Domplatz angebracht ist.

Marmor

Das weiße Gold Carraras Aufstieg zur Marmormetropole vollzog sich im 11./12. Jh., als die Pisaner für die Bauwerke auf dem Campo dei Miracoli, dem Platz der Wunder, Marmor bestellten.

In der Renaissance entdeckten die Bildhauer die besonderen Qualitäten des Steins. Michelangelo holte den Marmor für seine Statuen selbst aus den Bergen von Carrara, und dass auch einige Jahrhunderte später Künstler wie Henry Moore oder Jean Arp bevorzugt mit dem Carrara-Marmor arbeiten, lässt seine Wertschätzung erkennen.

Heute ist der berühmte weiße Marmor, der Marmo statuario, weltweit in Küchen und Badezimmereinrichtungen der gehobenen Klasse zu finden. Der Preis für einen Kubikmeter durchschnittlicher Marmorqualität liegt bei etwa 1000 Euro.

Geschätzt wird das Gestein, von dem es mehr als 60 verschiedene Sorten gibt, vor allem wegen seiner Dauerhaftigkeit, aber auch wegen seiner ästhetischen Vielfalt.

Spuren von Metallsalzen verursachen seine Verfärbungen: Eisenoxide sorgen für eine rote Tönung, das Eisensulfid bewirkt eine bläulichschwarze Färbung, Brauneisen, Eisenund Mangankarbonat sowie Eisenhydroxid färben den Stein gelb und braun, während eisenhaltige Silikate Grüntöne hervorbringen.